Akzeptanzstudie zu Smart Charging – Die wichtigsten Use-Cases aus Nutzersicht

Was sind die größten Nutzungstreiber und -barrieren zu netzdienlichem und bidirektionalem Laden?

Elektroautos sind nicht nur Fahrzeuge mit einem neuen Antrieb. Mit ihren großen Batterien leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und helfen, das Stromnetz fit für die Zukunft zu machen. Dahinter stecken verschiedene Technologien, die unter dem Begriff Smart Charging zusammengefasst werden. Mit Netzdienlichem und Bidirektionalem Laden sollen Schwankungen in der Stromnachfrage ausgeglichen und so das Netz stabilisiert werden.

UScale hat 1.830 eAuto-Käufer und -Besitzerinnen detailliert nach Ihrer Meinung zum Smart Charging befragt. Die Ergebnisse zeigen die Akzeptanz der wichtigsten 10 Anwendungsfälle, wie Kunden am besten zum Mitmachen motiviert werden können und wie Auto, Ladeinfrastruktur und Haus am besten zu einer Einheit integriert werden können.

Das große Warten auf Bidirektionales Laden

Die Befragten sind sehr offen für Netzdienliches Laden. Gut 30% würden lieber heute als morgen starten und vor allem von den Kostenvorteilen profitieren. So richtig interessant wird Smart Charging aber erst, wenn das Bidirektionale Laden kommt und das Auto mit der eigenen Photovoltaik-Anlage verbunden werden kann. Neben Kostenvorteilen steht der Gedanke an eine autarke Stromversorgung im Vordergrund. Außerdem sehen die eAuto-Käufer und -Besitzerinnen den Vorteil, ihr Auto als Stromspeicher zu nutzen statt einen teuren stationären Batteriespeicher anschaffen zu müssen.

Auf der Seite der Nachteile stehen hohe Investitionskosten, eine unklare technische Zuverlässigkeit und viele weitere Bedenken, die von den Anbietern glaubhaft ausgeräumt werden müssen. Autohersteller müssen außerdem klar machen, wie sich Smart Charging langfristig auf die Lebensdauer des Akkus auswirkt.

Sonderfälle: Vehicle-To-Load und Variable Tarife

In der Untersuchung wurden auch zwei Sonderfälle zum Netzdienlichen und Bidirektionalen Laden abgefragt. Beim Vehicle-To-Load („V2L“) kann die Autobatterie als Stromversorgung für verschiedene Anwendungsfälle genutzt werden. Rund 50% der Befragten sehen in Vehicle-To-Load eine attraktive Ausstattung für vielerlei Anwendungen.

Ein spezielles Instrument des Netzdienlichen Ladens stellen Variable Tarife dar. Durch die Preissteuerung der Energieversorger kann die Stromnachfrage beeinflusst werden. So soll zum Beispiel der Nachfrage erhöht werden, wenn an sonnigen oder windigen Tagen viel Ökostrom zur Verfügung steht. Trotz möglicher Kostenvorteile reagieren die Befragten eher zurückhaltend. Hauptgrund ist, dass Stromtarife damit noch intransparenter werden.

Welche Incentives funktionieren am besten?

Nicht alle eAuto-Fahrerinnen wollen mit Smart Charging zur Energiewende beitragen oder das Stromnetz entlasten. Der Frage der Incentivierung kommt also eine hohe Bedeutung zu. Wie erhöht man den Mehrwert von Netzdienlichen und Bidirektionalen Laden für die Nutzer? Die Studie zeigt, dass Incentives mit Bezug zum Laden gegenüber Payback-Punkten und anderen Credits bevorzugt werden. Die Studie liefert auch Antworten, wie hoch die Ausgleichszahlung bzw. der Rabatt ausfallen müssen, um attraktiv zu sein.

Schnittstelle Auto und Immobilie: Wer integriert wen?

Beim Smart Charging bildet das intelligente Lademanagement die Schnittstelle zwischen Auto und Haus. Zur Sektorkopplung müssen aber beide Komponenten technisch integriert werden. Offen ist also, welcher Anbieter die Schnittstelle besetzt und wer welche Komponenten integriert. Wem trauen die Nutzerinnen die Integration technisch zu? Antwort der Smart Charging-Akzeptanzstudie: Noch gibt es keinen Anbieter, denen die Befragten das technische Know-How, das Vertrauen im sicheren Umgang mit sensiblen Daten und die Kompetenz, alles gut bedienbar zu machen, gleichzeitig zutrauen. Fahrzeughersteller, Energieversorger, Haustechnik- und Ladetechnikanbieter haben also noch eine Menge Arbeit vor sich.

UScale Fokusstudien: Nutzerstudien zur Elektromobilität

Seit 2018 befragt UScale systematisch eAuto-Fahrerinnen und -Fahrer zu ihren Erwartungen und Erfahrungen an sämtlichen Touchpoints der e-mobilen Customer Journey. Weitere Informationen zu den UScale-Fokusstudien finden Sie HIER.

Im Studienbeitrag zur Smart Charging-Akzeptanzstudie finden Sie weitere Informationen zu Methodik und Inhalt.

Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter kontakt@uscale.digital.