Pressemeldung: EV Wallbox-Studie 2024

e-Auto-Wallboxen: Kunden beweisen hohe Kompetenz und scheuen Billigangebote
Stuttgart, 26.06.2024

Die führende Energiemesse in Deutschland aus Intersolar und Power2Drive in München hat es deutlich gemacht: Immer mehr Anbieter von Wallboxen kämpfen auf dem deutschen Markt um neue Kunden. Inzwischen übersteigt das Angebot die Nachfrage. Preisdruck und Wettbewerb wachsen. Eine Konsolidierung scheint unausweichlich. Doch wie steht es um die Qualität und Zahlungsbereitschaft? Werden Wallboxen zur sogenannten Commodity oder sind Kunden in der Lage, die technischen Unterschiede zu erkennen und nachzufragen? Das Marktforschungsunternehmen USCALE hat hierzu eine Untersuchung aufgesetzt und das Kundenfeedback eingeholt.

Auf dem Markt der Wallboxen gibt es weit über 100 Anbieter. Die Ladelösungen für den Hausgebrauch sehen alle ähnlich aus und liegen in einer Preisspanne von 200 bis 2000 Euro. Chinesische Anbieter drängen mit Billigangeboten auf den deutschen Markt. Doch können Kunden die technischen Unterschiede erkennen und beurteilen?

Zu einem klaren JA führt die neue Untersuchung des Marktforschungsunternehmens USCALE aus Stuttgart. In einer Erhebung unter 1.011 E-Auto-Fahrenden mit Lademöglichkeit zuhause ermittelt die Wallbox-Pricing-Studie 2024, dass der Preis nicht der Orientierungsmaßstab bei eAuto-Fahrenden für die private Ladelösung ist. Billiger ist nicht besser und mehr noch: Ab einem bestimmten Level nach unten werden die Produkte sogar unattraktiver.

Relevanz der Funktionen

Aus einer Liste von 16 technischen Nutzwerten mit der größten Relevanz für die Kauf­entscheidung einer Wallbox erreichte die Ladeleistung Platz 1. Auf Platz 2 und 3 folgen der Preis und die Möglichkeit zum PV-Überschuss-Laden (Graphik 1 des Presse-Handouts). Ein großer Teil der eAuto-Fahrenden verfügt privat über eine eigene Solaranlage und betreibt einen eigenen Energie-Kreislauf, was eine hohe Nutzerkompetenz deutlich macht. Die Abfrage bestätigte das ebenfalls durch die Einbindung von Smart-Home-Technik, Wärmepumpe und Batteriespeicher.

Auf Platz 4 folgt die App-Steuerung, Platz 5 erzielt die Herstellermarke, gefolgt vom zeitgesteuerten Laden auf Platz 6. Auch die weiteren Platzierungen machen deutlich, dass die Nutzer gut über das Zusammenspiel aus Elektromobilität und Erneuerbarer Energie informiert sind. Das erfordert mehrere technische Funktionen, über die nicht alle Wallboxen verfügen.

Relevanz des Preises

Befragt nach dem Preis sieht eine große Mehrheit Angebote oberhalb von 1.400 Euro als deutlich zu teuer an. Den größten Gesamtnutzen sehen die Befragten bei Wallboxen zum Preis von € 600 bis 700 Euro. Günstigere Angebote werden als unattraktiver wahrgenommen (Graphik 2 des Presse-Handouts).

Dass Wallboxen aus Sicht der Nutzenden komplexe Produkte sind, zeigt sich auch in den Kauforten: Käufer bevorzugen Kauforte, bei denen sie auch eine kompetente Beratung erhalten können. Nur 31% kaufen bei einem allgemeinem Online-Händler. Die übrigen 66% kaufen direkt beim Hersteller, bei spezialisierten Online-Shops und anderen Anbietern, die neben der Wallbox auch Beratung bieten (Graphik 3 des Presse-Handouts).

Zur Methode

Die Untersuchung wurde mit der Adaptive Choice-Based-Conjoint-Methode durchgeführt. Weil dem Kunden bei Kaufentscheidungen komplexer Produkte die Zuweisung einzelner Funktionen zur Gesamtattraktivität schwerfällt, bewertet der Kunde das Produkt „als Ganzes“. Für die Analyse braucht es jedoch die Bewertung einzelner, werttreibender Merkmale. Deshalb wurden den Befragten während des Tests wiederholt verschiedene Angebote vorgelegt, aus denen sie ihre Präferenz wählen mussten. Die Relevanz einzelner Merkmale wurde schließlich im Rahmen einer multivariaten Analyse ermittelt.

Zitat Dr. Axel Sprenger, Gründer und Geschäftsführer USCALE GmbH:

„Entgegen unserer Annahme sind Wallboxen weit davon entfernt, eine Commody, d.h. ein Standard-Produkt zu werden, bei denen der Kunde automatisch nach dem Billigsten greift. Chinesische Marken versuchen, den Markt mit günstigen eigenen Marken zu erobern. Gemäß den Studienergebnissen hat das bis auf Weiteres wenig Chancen auf Erfolg. Zwar werden viele Wallboxen namhafter Hersteller und ihre Komponenten in China produziert, beim Kauf legen die Kunden aber Wert auf hohe Qualität und auf Beratung, Service und Vertrauen. Das dürfte den Wettbewerb noch eine Weile prägen“, kommentierte Dr. Axel Sprenger, Gründer und Geschäftsführer von USCALE.

Das Presse-Handout mit Graphiken finden Sie HIER.
Einen Steckbrief zu USCALE finden Sie HIER.
Ein Bild von Axel Sprenger finden Sie HIER.

Company Abstract

USCALE ist ein Beratungs- und Marktforschungsunternehmen zur Elektromobilität mit Sitz in Stuttgart. Als einziger Anbieter verfügt USCALE über ein auf eMobilität spezialisiertes Panel mit über 10.000 Panelisten im deutschsprachigen Raum.

USCALE befragt regelmäßig eAuto-Fahrende in 10 Ländern weltweit zu ihren Erwartungen und Erfahrungen mit allen Touchpoints der e-mobilen Customer Journey. Mit seinen Befragungen liefert USCALE die Kundenperspektive für Produktmanager, Entwickler und Dienstleister und schafft so die Grundlage für den Erfolg im operativen Geschäft. uscale.digital/

Kontakt

USCALE GmbH, Silberburgstraße 112, 70176 Stuttgart, kontakt@uscale.digital