Qualität und Performance von Elektroautos steigen – aber nicht alle Marken überzeugen
EV Satisfaction Study 2025: Qualität und Performance steigen – aber nicht alle Marken überzeugen
Der Absatz von Elektroautos stockt – vor allem wegen anhaltender Kritik an der Reichweite. Doch eine aktuelle Befragung unter über 5.000 Elektroautofahrerinnen und -fahrern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt: Elektroautos haben bei der Reichweite und weiteren zentralen Aspekten deutlich aufgeholt. Die USCALE EV Satisfaction Study zeigt: Je nach Marke offenbaren sich jedoch große Unterschiede.
Stuttgart, 23.07.2025 – Die Zufriedenheit der E-Auto-Fahrenden mit voll batterie-elektrischen Fahrzeugen steigt weiter an. Der sogenannte Net-Promoter-Score, eine Kennzahl für die Weiterempfehlungsbereitschaft, ist in der aktuellen USCALE EV Satisfaction Study 2025 von zuvor 24 Punkten deutlich auf jetzt 33 Punkte gestiegen (siehe Grafiken im Presse-Handout).
Ansprüche steigen – trotzdem steigt auch die Zufriedenheit
Viele Hersteller haben ihre Modelle verbessert oder neue Fahrzeuge auf den Markt gebracht, die Kundinnen und Kunden überzeugen. Bemerkenswert ist das vor allem, weil auch die Erwartungen der Nutzerinnen und Nutzer weiter gestiegen sind. Die Fahrzeuge konnten also mit der Erwartungshaltung nicht nur Schritt halten, sondern sie teilweise übertreffen. Die Folge: eine insgesamt gestiegene Zufriedenheit im Vergleich zum Vorjahr.
Reichweite und Ladegeschwindigkeit: Nutzer sehen Fortschritte
Die größten Fortschritte wurden bei der Reichweite und der Ladegeschwindigkeit erzielt. 50 % der Fahrzeughalterinnen und -halter berichten inzwischen von einer echten Sommerreichweite von über 400 Kilometern – 2024 waren es noch 38 %. Auch beim Schnellladen gibt es Fortschritte: 75 % der E-Autos verfügen mittlerweile über eine DC-Ladeleistung von 150 kW oder mehr (2024: 61 %).
Software und Konnektivität bleiben Schwachpunkte – trotz erster Fortschritte
Trotz aller Fortschritte bleibt das Thema Software ein Sorgenkind. 73 % der Befragten berichten von Problemen beim Laden – etwa, weil der Ladeprozess nicht wie erwartet startet oder beendet wird oder weil er unvermittelt abbricht. Auch die Fahrzeug-Apps bereiten Vielen Kopfzerbrechen: 46 % der E-Auto-Fahrenden melden Probleme mit ihrer Connect-App. Die Bandbreite reicht von eingeschränkter Verfügbarkeit über lange Reaktionszeiten bis hin zu fehlenden Funktionen. Immerhin: 2024 lag der Anteil der Unzufriedenen hier noch bei 54 %.
Deutliche Unterschiede bei den Marken
Bei der gestiegenen Weiterempfehlungsbereitschaft gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Marken. Mit Xpeng führt erstmals ein chinesischer Anbieter das Ranking. Damit fällt Tesla nach vielen Jahren vom Thron (zu den Gründen siehe unten). Am anderen Ende des Rankings finden sich erneut die Modelle aus dem Hause Stellantis. Mit MG und Smart enttäuschen aber auch zwei Marken mit chinesischer Provenienz.

Stärken und Schwächen der E-Auto-Marken:
- Xpeng liegt in fast allen Kategorien zum Teil deutlich vor dem Durchschnitt. Besonders beeindruckt sind die Kunden von Ladeleistung, Reichweite und Verbrauch. Einzige große Schwäche von Xpeng ist die Routenplanung.
- Porsche überzeugt weiterhin mit sehr hoher Ladegeschwindigkeit. Der Macan ist in der Studie noch mit geringer Stichprobe enthalten, zeigt aber eine deutliche Verbesserung der Reichweite gegenüber dem Taycan.
- Polestar kann sich trotz im Mittel durchschnittlicher Reichweite und hohem Verbrauch vorne positionieren. Polestar überzeugt mit Bedienkonzepten, Routenplanung und Konnektivität.
- BMW punktet aus der Sicht seiner Nutzer mit überzeugenden Bedienkonzepten, Konnektivität und Software. Kritisch werden die aktuellen Modelle bei der Reichweite und Ladeleistung bewertet.
- NIO zeigt eine beeindruckende Performance in der Konnektivität und Software und überzeugende Bedienkonzepte. Trotz deutlich kritisiertem Verbrauch überzeugt die Reichweite. Die Ladegeschwindigkeit ist jedoch nicht wettbewerbsfähig.
- Skoda verbessert sich mit dem neuen Elroq deutlich in fast allen Disziplinen incl. Software. Kritisch bleiben die Fahrzeug-App und die Routenplanung.
- Tesla als bisheriger Marktführer fällt wegen seiner Ladegeschwindigkeit, die nicht mehr mit dem Wettbewerb mithalten kann. Dazu kommt der Abfall des Markenimages durch das politische Engagement des CEO Elon Musk.
- BYD bescheinigen seine Nutzer eine überzeugende Konnektivität, Software und Routenplanung. Ähnlich wie bei NIO sehen sie massiven Verbesserungsbedarf bei der Ladegeschwindigkeit.
- Ford macht mit dem neuen Explorer einen großen Sprung nach vorne. Der Explorer überzeugt mit hoher Reichweite und Ladegeschwindigkeit. Deutliche Probleme gibt es jedoch mit der Fahrzeug-App.
- Volkswagen verbessert sich leicht. Der neue ID.7 punktet mit einer höheren Reichweite und Ladegeschwindigkeit. Die Software verbessert sich gegenüber den kleineren Modellen ID3, 4 und 5, aber die Probleme mit der Konnektivität sind unverändert. Auch die Routenplanung bleibt unverändert schwach, das Lademanagement verbessert sich.
- Die Markengruppe Hyundai/Kia/Genesis überzeugt mit ihren hohen Ladeleistungen, verfügt aber weiterhin über keine wettbewerbsfähige Routenplanung.
- Mercedes überzeugt mit einer ausgereiften Software und Bedienkonzepten. EQA und EQB können bei Reichweite und Ladeleistung nicht mehr mithalten. (Der neue CLA ist in der Studie noch nicht enthalten.)
- Mini macht mit dem neuen Modell einen großen Sprung nach vorn und verbessert sich in allen Kategorien. Sehr kritisch wird die Ladegeschwindigkeit bewertet. Trotz sehr guter Verbrauchswerte bleibt die Reichweite nur Durchschnitt. Die Bewertungen enthalten noch alte Modelle. Ohne sie läge Mini im vorderen Drittel des Rankings.
- Renault verbessert sich bei den Bedienkonzepten und der Konnektivität. Die geringe Ladegeschwindigkeit und Probleme mit der Konnektivität belasten die Marke.
- Volvo-Kunden bescheinigen der Marke einen nicht mehr akzeptablen Verbrauch, der auf die Reichweite durchschlägt. Dazu kommen Software-Probleme. Die Routenplanung überzeugt dagegen.
- Fiat punktet weiterhin mit niedrigem Verbrauch. Große Probleme zeigen sich bei der Konnektivität und dem Lademanagement.
- Cupra liegt in den meisten Disziplinen im Durchschnitt, kämpft aber weiterhin mit massiven Problemen mit der Konnektivität und Software.
- Smart kann mit den Modellen #1 und #3 nicht überzeugen. Smart-Fahrer bescheinigen der Marke deutlichen Verbesserungsbedarf bei Software, Konnektivität und Routenplanung.
- Audi hat mit dem neuen A6/Q6 etron ein Modell neu eingeführt, das deutlich bei Reichweite und Ladegeschwindigkeit zugelegt hat. Die großen Schwächen bei Software und Fahrzeug-App zeigen sich jedoch unverändert auch im A6/Q6.
- MG zeigt deutliche Schwächen bei der Software und Konnektivität.
- Auch die Schwestermarken Peugeot und Opel aus dem Hause Stellantis leiden massiv unter Problemen mit der Konnektivität und der Software.
Über die Studie
Im Mai 2025 wurden insgesamt 5.004 E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach ihren Erfahrungen im Alltag befragt. Die EV Satisfaction Study ist Teil des USCALE-Portfolios zur Customer Journey von E-Mobilitätsnutzern und wurde zum sechsten Mal durchgeführt.
Zitat
„Dr. Axel Sprenger, Gründer und Geschäftsführer der USCALE GmbH:
„Die Skepsis vieler E-Auto-Interessierten war lange Zeit berechtigt. Aber jetzt haben die Autohersteller einen großen Sprung nach vorne gemacht und geliefert. Und die nächste Generation Elektroautos steht in den Startlöchern. Gute Zeiten für E-Auto-Käufer also. Für die Industrie heißt es jetzt: dranbleiben, nicht nachlassen – und bei Software und Konnektivität endlich liefern.“
Weitere Unterlagen:
PRESSE-HANDOUT mit weiteren Graphiken
Weitere Informationen zur Studie
Übersicht aller Studieninhalte
zu USCALE
USCALE ist ein Beratungs- und Marktforschungsunternehmen zur Elektromobilität mit Sitz in Stuttgart. Basis der Arbeit von USCALE sind Customer-Insights-Studien zu allen Touchpoints der e-mobilen Customer Journey. Mit einem eigenen Panel von über 10.000 E-Auto-Fahrern liefert USCALE mit seinen Studien strukturiert die Pain Points der Nutzer und die Potenziale für alle Anbieter im Markt der Elektromobilität.
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