Pressemeldung: USCALE Payment Methods-Studie

EU-Vergleichsstudie zum Bezahlen an Ladesäulen: Großer Zuspruch für offene Bezahlsysteme – Länder zeigen Unterschiede

USCALE Payment Methods-Studie

EU-Vergleichsstudie zum Bezahlen an Ladesäulen: Großer Zuspruch für offene Bezahlsysteme – Länder zeigen Unterschiede

Die AFIR-Richtlinie der Europäischen Union hat den Markt für offene Bezahlsysteme an Ladesäulen erfolgreich aufgestoßen. Erste Ergebnisse zeigen: Sogenannte Ad-hoc-Bezahlmethoden wie Kredit- und Girokarten werden gerne genutzt. Ist das der Anfang vom Ende des vertragsgebundenen Ladens? Ausgemacht ist das noch nicht. In den Ländern gibt es zudem große kulturelle Unterschiede.

Stuttgart, 23.01.2025

Ladekarte, Lade-App, Girokarte oder Smartphone-Wallet? Die Möglichkeiten zum Bezahlen an der Ladesäule sind vielfältig und nehmen weiter zu. Für die Industrie ist die Frage nach den Bezahlmethoden von hoher Bedeutung: Wer den Geldfluss kontrolliert, hat bzw. kontrolliert den Zugang zum Kunden. Deshalb hat das Marktforschungsunternehmen USCALE aus Stuttgart erstmals ausführlich die Vorlieben der Europäer an der Ladesäule untersucht.

Kredit-, Debit- und Girokarten erfreuen sich bei E-Auto-Fahrenden in Europa großer Beliebtheit, um sich an Ladesäulen zu autorisieren und zu bezahlen. Gemittelt über die 5 größten europäischen Märkte Deutschland, England, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande als weiteren wichtigen E-Auto-Markt nutzen 46% der BEV-Fahrer häufig oder immer die Kredit-, Debit- oder Girokarte an öffentlichen Ladesäulen. 39% zahlen an der Ladesäule häufig oder immer ad-hoc mit dem Smartphone.

Den Anstoß für die vertragsunabhängigen Formen der Autorisierungs- und Bezahlmethoden hatte die AFIR-Richtlinie gegeben, die seit April 2024 die Möglichkeit zur Kartenzahlung an vielen öffentlichen Ladesäulen in allen EU-Ländern verpflichtend vorschreibt.

Ist das der Anfang vom Ende der Ladekarten, -Apps und RFID-Chips, den sogenannten Closed-Loop-Systemen, die für das vertragsgebundene Laden stehen? Die aktuellen Daten sagen nein: Die beliebteste Zahlmethode ist weiterhin die Lade-App, die 65% der befragten e-Auto-Fahrenden häufig oder immer nutzen. In Deutschland hat die Lade-App sogar um 16% zugelegt. Auf Platz 2 folgt Plug&Charge mit 50%, auf Platz 3 die Ladekarte mit 46% gleichauf mit der Ad-hoc-Kartenzahlung. 

Das Studienfazit: Die vertragsgebundenen Bezahlmethoden (Ladekarte, Lade-App, Plug&Charge) liegen in der Gunst der öffentlich Ladenden weiterhin vorne, die offenen ad-hoc-Bezahlmethoden holen aber auf und folgen in geringem Abstand.

Die Analyse der verschiedenen Länder zeigt zum Teil deutliche Unterschiede. So werden Kreditkarten in Spanien und Italien deutlich häufiger genutzt als in den übrigen Ländern und führen auch die Bezahlmethodenliste in diesen beiden Ländern an. Die EV-Fahrenden in Großbritannien zahlen am häufigsten mit Plug&Charge, in den Niederlanden hat die Ladekarte die Nase vorn.

Der für die Befragten wichtigste Grund für die Wahl ihrer bevorzugten Autorisierungs- und Bezahlmethode ist der Komfort, wobei die Befragten Komfort unterschiedlich interpretieren. Nutzer von Open-Loop-Systemen nennen dagegen die Unabhängigkeit von bestimmten Anbietern als wichtigsten Nutzungsgrund.  

Wer wissen möchte, wohin die Reise am Lademarkt geht, sollte die Pain Points der verschiedenen Bezahlmethoden im Blick haben. Bei Smartphone-basierten Methoden spielt zum Beispiel die digitale Verfügbarkeit (Netzabdeckung) und die Ausstattung der Ladesäulen eine Rolle. Dazu kommt die preisliche Gestaltung der Ladetarife in Abhängigkeit verschiedener Bezahlmethoden und die Höhe der Roaminggebühren. Die Vielzahl der Aspekte zeigt, dass es so schnell kein einheitliches europäisches Verhalten geben wird.

Für die Studie hat USCALE zwischen Juli und September 2024 insgesamt 3.483 E-Auto-Fahrende in Deutschland, Frankreich, UK, Italien, Spanien und den Niederlanden ausführlich zu ihren Nutzungsgewohnheiten und Präferenzen beim Bezahlen an öffentlichen Ladeorten befragt.

Zitat Dr. Axel Sprenger:

„Noch ist völlig unklar, ob sich eine Bezahlmethode durchsetzen kann und welche das sein wird. Neben kulturellen Aspekten werden die technische Performance und preislichen Unterschiede zwischen den Angeboten entscheiden. Anbieter von Ladestrom haben es mit der Ausgestaltung ihrer Angebote also in der Hand. Voraussetzung für den Erfolg ist die genaue Kenntnis der Zielgruppe und ihrer Vorlieben.“

Presse-Handout mit Graphiken finden Sie HIER.
Eine Übersicht aller Studieninhalte der Charging Payment-Studie finden Sie HIER.
Einen Steckbrief zu USCALE finden Sie HIER.
Ein Bild von Axel Sprenger finden Sie HIER.

Company Abstract

USCALE ist ein Beratungs- und Marktforschungsunternehmen zur Elektromobilität mit Sitz in Stuttgart. Basis der Arbeit von USCALE sind Customer-Insights-Studien zu allen Touchpoints der e-mobilen Customer Journey. Als einziger Anbieter verfügt USCALE über ein auf eMobilität spezialisiertes Panel mit über 10.000 Panelisten im deutschsprachigen Raum. Durch seine Befragungen macht USCALE die Kundenperspektive für Manager, Entwickler und Dienstleister im operativen Geschäft greifbar.

Kontakt

USCALE GmbH, Silberburgstraße 112, 70176 Stuttgart, +49 711 620014-0, kontakt@uscale.digital