Pressemeldung: EV-Zufriedenheitsstudie 2024

Stuttgart, 01.08.2024



EV-Zufriedenheitsstudie 2024

Fahrzeuge liefern höhere Reichweiten und höhere Ladegeschwindigkeit – Zufriedenheit bei den EV-Fahrenden steigt wieder an

Zuletzt waren E-Auto-Fahrende von den Leistungen ihrer Fahrzeuge enttäuscht. In der neuen EV-Zufriedenheitsstudie des Beratungs- und Marktforschungs­unternehmens USCALE zeigt sich nun: Die Zufriedenheit mit elektrischen Fahrzeugen steigt wieder. Elektroauto-Fahrende bescheinigen ihren Elektroautos messbar bessere Performance bei Reichweite und Ladeleistung, den wichtigsten technischen Merkmalen eines E-Autos. Probleme bei der Nutzung zeigen sich dagegen überdeutlich bei der Konnektivität, den Bedienkonzepten und beim Laden.

Die Zufriedenheit der E-Auto-Fahrenden mit voll batterie-elektrischen Fahrzeugen steigt wieder an. Nachdem sich im vergangenen Jahr Enttäuschung unter den eAuto-Fahrenden breit gemacht hatte, hellt sich das Bild wieder deutlich auf: Der sogenannte Net-Promotor-Score, eine Kennzahl für die Weiterempfehlungsbereitschaft, ist in den aktuellen Untersuchungen des Beratungs- und Marktforschungsunternehmens USCALE von vormals 18 Punkten deutlich auf jetzt 24 Punkte gestiegen (siehe Grafik im Presse-Handout).

Gestiegene Erwartungen

Viele Hersteller haben ihre Modelle verbessert oder neue Fahrzeuge auf den Markt gebracht, die beim Kunden überzeugen. Das ist deshalb bemerkenswert, weil die Anspruchshaltung der Kundschaft im gleichen Zeitraum erneut gestiegen ist (siehe Grafik im Presse-Handout). Die Fahrzeuge haben sich also stärker verbessert, als die Ansprüche gestiegen sind. So sind die EV-Fahrenden in Summe zufriedener.

Verbesserung bei Reichweite und Ladegeschwindigkeit

Die größten Verbesserungen der Fahrzeuge gab es bei der Reichweite und der Ladeleistung. In den neuen Untersuchungen bestätigen 38% aller Fahrzeughalter, dass ihre eAutos über eine echte Sommer­reichweite von über 400 Kilometern verfügen; 2023 waren es nur 27% (siehe Grafik im Presse-Handout). Auch das Laden geht inzwischen deutlich schneller: 58% der E-Autos verfügen über eine DC-Ladeleistung von 150 kW oder darüber; 2023 waren es nur 41%.

Zahlreiche Probleme

Doch wo viel Licht ist, da ist auch Schatten: 75% berichten, dass sie bereits Probleme beim Laden hatten. So kann der Ladeprozess gelegentlich nicht problemlos gestartet oder beendet werden oder bricht unerwartet ab. Ähnlich sieht es mit der Bedienung des Fahrzeugs und der Nutzung der Fahrzeug-App aus. 54% der Elektroauto-Fahrenden berichten von Problemen mit der Connect-App (siehe Grafik im Presse-Handout). Dabei ist die Bandbreite der Probleme groß: Die gefühlt geringe Verfügbarkeit, lange Reaktionszeiten und fehlende wichtige Funktionen schränken die Nutzung ein.

Deutliche Unterschiede zwischen den Marken

Bei der Weiterempfehlungsbereitschaft gibt es allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Marken. Das Ranking wird angeführt vom Branchenprimus Tesla: 71% der Tesla-Fahrenden empfehlen ihr Modell weiter, nur 5% nicht (der Rest ist indifferent). Tesla bleibt damit unangefochten die Nummer eins. Am anderen Ende des Rankings finden sich die Modelle aus dem Hause Stellantis: Nur 3% der Peugeot-Fahrenden würden ihr Modell einem Freund oder Kollegen empfehlen, 62% raten ab (siehe Grafik im Presse-Handout).

Abhängig von der Marke sehen die Befragten unterschiedliche Stärken und Schwächen:

  • Tesla überzeugt bei allen e-spezifischen Funktionen, hat aber weiterhin große Probleme bei der Qualität.
  • Die Fahrzeuge der Markengruppe Hyundai/Kia/Genesis überzeugen mit teilweise sehr hohen Ladeleistungen, zeigen aber noch Schwächen bei der Routenplanung.
  • BMW und Mercedes überzeugen bei der Software, der Konnektivität und der Bedienung, leisten sich aber Schwächen bei der Reichweite und der Ladeleistung.
  • Polestar und Volvo führen dank Google-Maps bei der Routenplanung und Navigation, haben aus Sicht ihrer Besitzer:innen aber einen zu hohen Verbrauch.
  • Die Marken des Volkswagen-Konzerns (Audi, VW, Skoda, Cupra, Porsche) bekommen von ihren Besitzern und Besitzerinnen weiterhin viele Software­probleme und eine, mit Ausnahme von Porsche, zu geringe Ladeleistung attestiert.
  • Ford überzeugt aus Sicht seiner Besitzer bei der Reichweite, hat aber einen hohen Verbrauch und eine ungenügende Ladeleistung.
  • Mini punktet mit überzeugender Software, aber zu geringer Reichweite.
  • Die neuen Modelle von Smart überzeugen mit einer hohen Reichweite. Fahrer:innen sehen aber großen Handlungsbedarf bei Verbrauch, Routenplanung und Software.
  • Neueinsteiger BYD bietet eine deutlich zu geringe Ladeleistung, überzeugt aber mit seiner Connect App.
  • Fahrende von Fahrzeugen der Markengruppe Renault und Dacia beklagen eine deutlich zu niedrige Ladeleistung, die zu langen Aufenthalten an der Ladesäule führt.
  • MG-Fahrer:innen freuen sich über eine überzeugende Reichweite, aber beklagen erhebliche Defizite bei der Software, der Routenplanung und der Bedienung.
  • Die Stellantis-Marken Citroen, Peugeot, Opel und auch Fiat leiden unter erheblichen Problemen mit der Software und der Konnektivität.

Zu allen übrigen Marken war die Stichprobe zu gering, um belastbare Aussagen zu generieren.

USCALE hat die EV-Zufriedenheitsstudie 2024 in den Monaten Mai bis Juli erhoben. Dabei wurden 4.966 Personen über Social-Media-Kanäle rekrutiert und für die Querschnittsstudie zu ihren Präferenzen und Erfahrungen bei der Nutzung im Alltag befragt. Die Untersuchung wurde zum fünften Mal in Folge durchgeführt. Sie ist Teil des USCALE-Studien-Portfolios zur dauerhaften Untersuchung der Customer Journey von EV-Fahrenden.

Zitat Dr. Axel Sprenger, Gründer und Geschäftsführer USCALE GmbH:

„Der Markt ist deutlich gewachsen. Kundinnen und Kunden haben endlich eine große Auswahl. Allerdings hat jede Marke ihre spezifischen Stärken und Schwächen“, kommentiert Dr. Axel Sprenger, Gründer und Geschäftsführer USCALE GmbH die EV-Zufriedenheitsstudie 2024. „Die Performance und die Qualität der eAutos sind deutlich besser geworden, aber die Liste der Hausaufgaben bleibt lang. Wir können noch lange nicht von einem etablierten Markt sprechen, sondern stehen am Anfang eines Rennens, in dem noch viel passieren wird.“

Das Presse-Handout mit Graphiken finden Sie HIER.
Einen Steckbrief zu USCALE finden Sie HIER.
Ein Bild von Axel Sprenger finden Sie HIER.

Company Abstract

USCALE ist ein Beratungs- und Marktforschungsunternehmen zur Elektromobilität mit Sitz in Stuttgart. Als einziger Anbieter verfügt USCALE über ein auf eMobilität spezialisiertes Panel mit über 10.000 Panelisten im deutschsprachigen Raum.

USCALE befragt regelmäßig eAuto-Fahrende in 10 Ländern weltweit zu ihren Erwartungen und Erfahrungen mit allen Touchpoints der e-mobilen Customer Journey. Mit seinen Befragungen liefert USCALE die Kundenperspektive für Produktmanager, Entwickler und Dienstleister und schafft so die Grundlage für den Erfolg im operativen Geschäft. uscale.digital/

Kontakt

USCALE GmbH, Silberburgstraße 112, 70176 Stuttgart, kontakt@uscale.digital