Der Weg zum vollen Vertrauen ins autonome Fahren ist noch weit – USCALE-Studie zeigt Akzeptanz und Nutzungserfahrungen der wichtigsten Assistenzsysteme im Fahrzeug
ADAS Satisfaction Study 2025: Der Weg zum vollen Vertrauen ins autonome Fahren ist noch weit
Stuttgart, 04.11.2025 – Moderne Assistenzsysteme sind der Schlüssel zur Zukunft des autonomen Fahrens – doch das Vertrauen der Autofahrerinnen und Autofahrer bleibt überraschend gering. Eine aktuelle Umfrage unter mehr als 4.000 Pkw-Nutzerinnen und -Nutzern in Deutschland zeigt: Technischer Fortschritt allein reicht nicht aus, um die breite Akzeptanz für autonome Mobilität zu sichern.
USCALE hat die Erfahrungen von Fahrerinnen und Fahrern erstmals umfassend analysiert – mit Fokus auf die tatsächliche Nutzung, die größten Hürden und das Verbesserungspotenzial der wichtigsten Advanced Driver Assistance Systems (ADAS). Wie erleben Nutzerinnen und Nutzer Assistenzsysteme in ihren Autos? Welche Funktionen werden geschätzt – und wo zeigt sich Verbesserungsbedarf? Die Studie liefert Antworten und gibt der Diskussion über die Zukunft des autonomen Fahrens einen neuen, praxisnahen Impuls.
Vier zentrale Assistenzsysteme als Basis für autonomes Fahren Level 2 bis 5
In der Studie haben Autofahrerinnen und -Fahrer die vier zentralen Assistenzsysteme zur Längs- und Querführung in ihren Fahrzeugen bewertet:
- Adaptive Geschwindigkeitsregelung (Adaptive Cruise Control),
- Verkehrszeichenerkennung mit automatischer Geschwindigkeitsanpassung (Traffic Sign Detection & Speed Regulation),
- Spurwechselassistent (Lane Change Assist) und
- Spurfolgeassistent (Lane Follow Assist)
Die Adaptive Geschwindigkeitsregelung überzeugt mit hoher Reife: 88% der Befragten bewerten das System in ihrem Auto als sehr gut oder gut ausgereift. Deutlich schlechter schneiden hingegen die Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitsregulierung ab: Nur 61% der Nutzer sehen ihre Systeme auf diesem Niveau. Auch der Spurwechsel- und der Spurfolgeassistent überzeugen nur bedingt: Nur 71% bzw. 76% halten die Systeme für sehr gut oder gut ausgereift.

Verhaltene Nutzung, gefühlte Bevormundung und Angst bei der Nutzung der Assistenzsysteme
Nicht alle Fahrzeughalter nutzen die in ihrem Auto verbauten Assistenzsysteme: Je nach System reichen die tatsächlichen Nutzungsquoten von etwa 25 bis über 90 Prozent. Als Hauptgründe für die Nicht-Nutzung nennen die Befragten vor allem mangelnde Zuverlässigkeit und infolge dessen fehlendes Vertrauen und Sicherheitsbedenken.
Aber auch unter denjenigen, die Assistenzsysteme aktiv verwenden, herrscht nicht immer uneingeschränkte Zufriedenheit. So fühlen sich beispielsweise 31% der Nutzer des adaptiven Tempomats bevormundet, 35% empfinden die Systemeingriffe als nervig und 19% geben an, bei der Nutzung Angst zu verspüren.
Warn- und Überwachungssysteme mit Nerv-Potenzial, Park-Assistenzsysteme mit Latenzproblemen
Auch die reaktiven Assistenzsysteme wurden von den Studienteilnehmern bewertet: Der Totwinkelassistent erzielt mit 95% die besten Werte für wahrgenommene technische Ausgereiftheit. Dahinter folgen der Spurhalteassistent mit 72% und der Ablenkungswarner mit 63%.
Bei den Parkassistenzsystemen zeigen sich mittlere Zufriedenheitswerte: Automatische Parksensoren werden von 84% der Befragten als sehr gut oder gut ausgereift eingestuft, das automatische Anhängerparken erreicht 88%, Remote Parking 75%.
Viele Beanstandungen von inkorrekter Erkennung, abrupten oder zu späten Reaktionen bis hin zu nervenden Warntönen
Neben der allgemeinen Einschätzung des Reifegrads ermittelte die Studie konkrete Probleme bei der Nutzung. Die Liste der genannten Beanstandungen ist lang:
- unerwartete Systemreaktionen, wie unmotiviertes Abbremsen, zu sensible oder wenig sensible Beschleunigung,
- unzuverlässige Erkennung der Verkehrssituation, einzelner Objekte und Markierungen auf der Fahrbahn,
- weitere Aspekte, die das Sicherheitsgefühl und den Komfort erheblich einschränken.
Zitate
Dr. Axel Sprenger, Gründer und Geschäftsführer der USCALE GmbH:
- „Wenn 10 bis 40% der Autofahrenden die Assistenzsysteme in ihrem Auto für nicht ausgreift halten und jeweils rund 10% Angst bei der Nutzung verspüren, dann ist das ein Weckruf für die Industrie.“
- „Erst wenn Fahrerinnen und Fahrer allen Assistenzsystemen vertrauen und die Systeme reibungslos zusammenarbeiten, ist der Weg frei für das autonome Fahren. Unsere Daten zeigen leider deutlich, dass wir davon noch sehr weit entfernt sind.“
Über die Studie
USCALE hat zwischen April und Juni 2025 insgesamt 4.025 Fahrerinnen und -Fahrer in Deutschland nach der Nutzung und ihren Erfahrungen mit Fahrassistenzsystemen befragt. Die Teilnehmer:innen an der Studie haben ausschließlich Systeme bewertet, die in ihrem Fahrzeug verbaut waren. Alle Fahrzeuge in der Studie wurden 2022 oder später erstmals zugelassen.
Die Studie zeigt Zufriedenheitsbewertungen, wahrgenommenen Reifegrad, Probleme und Empfehlungen an die Entwicklungsabteilungen der Automobil- und Zuliefererindustrie. Zu den Nicht-Nutzern analysiert sie die Gründe für die Nicht-Nutzung.
Detaillierte Ergebnisse liegen zu den Marken Audi, BMW, Cupra, Ford, Hyundai, Kia, Mercedes, Renault, Skoda, Tesla, Volkswagen und Volvo vor.
USCALE bietet die ADAS-Studie mit sehr umfangreichen Details allen interessierten Unternehmen in Form von Studienlizenzen zum Kauf.
Weitere Unterlagen:
Weitere Informationen zur Studie
Übersicht aller Studieninhalte
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USCALE ist ein Beratungs- und Marktforschungsunternehmen zur Elektromobilität mit Sitz in Stuttgart. Basis der Arbeit von USCALE sind Customer-Insights-Studien zu allen Touchpoints der e-mobilen Customer Journey. Mit einem eigenen Panel von über 10.000 E-Auto-Fahrern liefert USCALE mit seinen Studien strukturiert die Pain Points der Nutzer und die Potenziale für alle Anbieter im Markt der Elektromobilität.
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